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"Dresden, 30. Januar 1933. Ich sehe es vor mir, wie Vati mich weckte und sagte, es sei etwas Ungewöhnliches geschehen. Wir sahen einen großen Fackelzug. Die Nazis feierten ihre Machtergreifung ..."

Kurz vor ihrem Tod erzählt die 85-jährige Puti von ihren Jugendjahren in Nazideutschland.  Ihre Tochter und Autorin Angela Schmidt-Bernhardt kannte sie als eine Frau, die ein Leben lang ihre Identität als Vierteljüdin verbarg. Eine Frau, die nur ein einziges Mal wagte, über ihre "Abstammung" zu sprechen – im Spätsommer 1943 auf einem Spaziergang durch den verdämmernden Park von Sanssouci. Damals mitten im Krieg kommt die große Liebe und Puti öffnete ihr Herz, um danach für lange Zeit zu Schweigen. Angela Schmidt-Bernhardt, geboren 1951 in Schleswig, notiert die Erzählungen ihrer Mutter, findet Briefe und Tagebucheintragungen aus jener Zeit und nähert sich dem Erleben und den Gefühlen einer in der gewaltsamen Atmosphäre Nazideutschlands verstummten Frau.

Die Autorin arbeitet heute an der Philipps-Universität Marburg im Fachbereich Erziehungs-wissenschaften mit Lehramtsstudierenden. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind 'interkulturelles Lernen', 'Förderung der Selbst- und Fremdwahrnehmung' und 'kreatives Schreiben'. Als Autorin beschäftigt sie sich vorrangig mit den Verbindungen zwischen individuellen, persönlichen Schicksalen und zeitgeschichtlichen Entwicklungen.

Autorenlesung mit A. Schmidt-Bernhardt (MR):
»Spätsommerhimmel in Sanssouci.
Lebensabschnitte einer Vierteljüdin«(2012)
Kooperationspartner: Lesekreis der Gesellschaft
für christlich-jüdische Zusammenarbeit Marburg

Begin: 18:00 Uhr

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