Archiv der Veranstaltungen 2023
Mi, 08. November 2023 - Gedenkfeier zur Pogromnacht
Foto: World Jewish Congress. O.a. Poster führt zur Broschüre #WE REMEMBER
NOVEMBERPOGROME 1938 der Campaigne For International Holocaust Remembrance.
Das Projekt umfasst die virtuelle Rekonstruktion von 19 Synagogen in Deutschland und Österreich.
Beginn um 18.00 Uhr
Der World Jewish Congress wird zu diesem Anlass eine Fassadenprojektion der virtuellen Rekonstruktion der Synagoge (Architectura virtualis, Darmstadt) an die Außenwand der Synagoge zeigen. Die Gedenkfeier findet darum dieses Mal auf dem Herbert-Roth-Platz schräg gegenüber der Synagoge statt. Die Projektion wird von 17:00 Uhr bis um 24:00 Uhr und auch am 9.11. von 17:00 Uhr bis um 24:00 Uhr zu sehen sein.
Es spricht Landrat Jens Womelsdorf. Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Niederwalgern sowie Mitglieder des Arbeitskreises tragen Texte zum Gedenken und die Namen der Opfer vor, Thorsten Schmermund von der Jüdischen Gemeinde El Male Rahamim und Kaddisch. Musikalisch umrahmt wird die Feier von Katharina Fendel, Querflöte.
Bilder des Abends - aufgenommen von F. Schultheis - sind auf der Website der Herden Veranstaltungs GmbH hochgeladen.
Fotos: Friedel Schultheis
Di, 17. Oktober 2023 - Buchvorstellung »Die Deportation der Juden aus Hessen 1940 bis 1945«
Buchvorstellung des Buchs von Monica Kingreen: »Die Deportation der Juden aus Hessen 1940 bis 1945«, Herausgeber ist Volker Eichler.
Vortrag von Dr. Volker Eichler mit Lesung. Kooperationspartner sind: Geschichtswerkstatt Marburg, Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Marburg, Hessisches Landesarchiv - Staatsarchiv Marburg
Veranstaltungsort: Staatsarchiv Marburg, Friedrichsplatz 15
Beginn: 18:00 Uhr
Monica Kingreen „war eine ausgewiesene Kennerin der Geschichte der Juden im Gebiet des heutigen Landes Hessen ... Wohl niemand sonst hat so eingehend über die Verfolgung der Juden unter der Nazi-Diktatur in Hessen geforscht und dieses Thema zugleich so engagiert und nachhaltig öffentlich gemacht. Ihr früher Tod hat eine große Lücke hinterlassen.“ (S. X)
So gelang es ihr nicht mehr, die große Synthese ihrer Forschungen über die Deportationen der Juden aus hessischen Dörfern und Städten fertigzustellen. Dieser Arbeit hat sich im Auftrag der Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen Dr. Volker Eichler angenommen. Entstanden ist ein fast 500 Seiten starker, reich bebilderter und mit Selbstzeugnissen und Dokumenten ausgestatteter Band, der einen anschaulichen und erschütternden Eindruck der Geschehnisse vermittelt.
Das Buch wird mit einem Überblicksvortrag von Herrn Dr. Eichler sowie Lesungen einschlägiger Selbstzeugnisse aus unserer Gegend der Öffentlichkeit vorgestellt.
Sa, 07. Oktober 2023 - »Wir entdecken die Rother Synagoge«
Foto: F. Schwarzenberger-Kesper
Ein Angebot für Kinder im 4. und 5. Schuljahr
Samstag, 07. Oktober 2023, von 10 – 16 Uhr
in 35096 Weimar – Roth, Lahnstraße 27
Wer geht mit auf Entdeckungsreise?
Fortsetzung
Wir wollen gemeinsam die alte Synagoge in Roth kennenlernen.
Wir werden den Tag in der Synagoge sein und das ehemalige
Gotteshaus erkunden.
Bei fröhlichen und nachdenklichen Geschichten und Spielen
erfahrt Ihr mehr über die Bedeutung in früherer Zeit und heute.
Mittags stärken wir uns mit einem gemeinsamen Picknick.
Die Teilnahme am Erkundungstag kostet nichts !
Habt Ihr Lust, dabei zu sein ?
Dann druckt mit den Eltern den Anmeldeabschnitt aus und
schickt ihn ausgefüllt bis Mittwoch, den 21.09.2023 als Foto oder
Scan an untenstehende Email -Adresse und kommt dann am
Samstag, 07. Oktober 2023 um 10.00 Uhr zur Synagoge in Roth.
Am Kindererkundungstag braucht Ihr:
Schere, Klebestift, Stiftemäppchen mit Füller, Bleistift und
Buntstiften.
Einen Anorak, weil wir auch draußen sind, Hausschuhe für
drinnen.
Und Brote oder Brötchen und Obst für Euer Mittagspicknick.
Für Getränke sorgen auch wir noch zusätzlich.
Wir freuen uns auf diesen Tag mit Euch !
Der Arbeitskreis Landsynagoge Roth e.V.
Dr. Frances Schwarzenberger-Kesper und Judith Oehler
Email:
Das Anmeldeformular zum Ausdrucken.
Mi, 27. September 2023 - Autorenlesung - Bei uns war alles ganz normal
Autorinnenlesung Ruth Frenk: »Bei uns war alles ganz normal. Memoiren einer niederländisch-jüdischen Sängerin« (2022) –
In ihren Memoiren hat sich Ruth Frenk etwas von der Seele geschrieben, was unbedingt lesenswert ist: Ein Stück niederländisch-deutsch-jüdischer Geschichte und Zeitgeschichte.
Die Gesangslehrerin, 1946 als Tochter niederländisch-jüdischer Bergen-Belsen-Überlebender in Rotterdam geboren, ist ein Musterbespiel für Engagement und Öffentlichkeitswirksamkeit der Zweiten Generation von Holocaust-Überlebenden, das höchste Anerkennung verdient und der noch viele aktive Jahre in Deutschland zu wünschen sind. Mit ihren Erinnerungen hoffe sie: "anderen den Mut zu geben, auch mit einem schwierigen Start ihre Mitte zu finden und von dort ihr Leben zu bewältigen":
In Kooperation mit der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Marburg
Veranstaltungsort: Synagoge Marburg, Liebigstraße 21a
Beginn: 19:00 Uhr
So, 17. September 2023 - Trio "Klezmer Tunes"
Foto: Klezmer Tunes
Die Musiker kommen aus Köln und sind in Roth mit ihrem Programm: »Klezmer-Verwandlungen und Verwandtschaften heute und morgen«. Nach Roth kommen Igor Mazritsky (Violine), Vadim Baev (Akkordeon) und Dimitri Schenker (Klarinette).
Beginn: 18:00 Uhr
Fortsetzung
Musikalische Basis der Gruppe ist die unendliche Fundgrube der Klezmer-Musik. Den Ursprung dieser Musik nicht aus dem Blick verlierend begeben die Musiker sich aber auch auf den Weg, die Wandlungsfähigkeit dieser Musik erlebbar zu machen. Für den Zuhörer eine spannende Geschichte über Klezmer-Verwandlungen und -Verwandtschaften. Von leichtfüßigen Säbeltänzen über Csárdás und finnischer Polka führt der Spurenlauf zum Jazz über Filmmusiken bis hin zu Mackie Messer.
Alle Arrangements stammen von den Musikern selbst. Dimitri Schenker studierte klassische Klarinette in Moskau und Düsseldorf. Es folgten Stationen u.a. bei der Rheinischen Philharmonie in Koblenz, als Solo-Klarinettist an der Kölner Kammeroper, heute unterrichtet er in Leverkusen und Düsseldorf. Igor Mazritsky studierte Violine am berühmten Gnessin Institut in Moskau und der Rubin Akademie für Musik in Jerusalem und war langjähriger Konzertmeister und Solist der Jungen Philharmonie Köln. Vadim Baev stammt aus Sewerodwinsk, Nord-Russland. Das Akkordeon studierte er an der Gnesin-Musikakademie in Moskau und wechselte dann 2014 nach Deutschland ins „Master of Musik Programm“ bei Prof. Helmut Quakernack an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln.
So, 10. September 2023 - Tag des offenen Denkmals
Foto: Arbeitskreis Landsynagoge, Sakralraum.
An diesem Tag des offenen Denkmals® ist die Synagoge von 11:00 Uhr - 17:00 Uhr offen.
Zum Programm gehören:
- Erläuterungen zur Geschichte der Juden von Roth, ihrer Synagoge und der Mikwe.
- Erleben der Synagoge der 1920er Jahre mit einer Virtual Reality-Brille
- „Judentum zum Anfassen“ mit Thorsten Schmermund: Kennenlernen von jüdischem Alltag und Feiertag anhand ritueller Gegenstände
- 11:00 Uhr Gang über den jüdischen Friedhof mit Annegret Wenz-Haubfleisch, Treffpunkt Synagoge; Männer bitte Kopfbedeckung mitbringen
- 14:00 Uhr Dorfrundgang zu jüdischem Leben mit NN, Treffpunkt Synagoge
Beide Führungen finden in Kooperation mit der VHS des Kreises Marburg-Biedenkopf statt.
Do, 7. September 2023 - 64. Rother Synagogengespräch, B. Wagner
Hochzeitsfeier von Theo Nathan und Blanka Plaut, aufgenommen im Hof des Cafés Blumenfeld in Marburg im Sommer 1937. Foto: Familie Nathan/Kastner.
Barbara Wagner (Berlin), Mitarbeiterin der Marburger Geschichtswerkstatt, stellt ihr Buch »Das Hochzeitsfoto. Aus der Geschichte der Familie Nathan aus Lohra« vor.
Beginn: 20:00 Uhr
Das 1937 in Marburg aufgenommene Hochzeitsfoto von Theodor Nathan und Blanka Plaut scheint deutsche Normalität zu zeigen, verweist jedoch auf die deutsche Vergangenheit, die das Land in Opfer und Täter teilte: In die Gruppe der jüdischen Menschen, denen durch die NS-Ideologie das Lebensrecht abgesprochen wurde, und in die Mehrheit der nichtjüdischen Deutschen, die diese Ideologie aktiv umsetzte oder unterstützte. Die Lebens- und Leidensgeschichten der Hochzeitsgäste stehen exemplarisch für diesen grausamen Teil der deutschen Geschichte.
Das frisch vermählte Paar verließ Deutschland direkt nach der Hochzeit und floh vor dem NS-Rassenwahn nach Palästina. Wie lebenswichtig diese Flucht war, zeigt die Tatsache, dass neun der auf dem Foto abgebildeten Hochzeitsgäste im Holocaust ermordet wurden.
Das Foto fand 2011 nach Marburg zurück. Sohn Gad Nathan und Tochter Ruth Kastner mit ihren Familien hatten sich auf die Spur ihrer Eltern, ihrer Verwandten in Hessen gemacht. Durch den Kontakt mit der Geschichtswerkstatt Marburg und dem Arbeitskreis Landsynagoge Roth entstand ein regelmäßiger Austausch. Daraus entwickelte sich die Idee einer Dokumentation der Familiengeschichte, die Barbara Wagner von der Geschichtswerkstatt Marburg erstellte, 2022 publizierte und die öffentlich präsentiert wurde.
Beim diesjährigen Rother Synagogengespräch wird der Fokus auf den Lohraer Familienzweig gelegt. Herausgearbeitet werden die vergifteten Lebensbedingungen in Lohra in der NS- und der frühen Nachkriegszeit sowie die Schicksale von Mitgliedern der Familie Nathan.
Der Arbeitskreis freut sich, Gad Nathan aus Jerusalem zu diesem Anlass ebenfalls begrüßen zu können, der gerne Nachfragen zu seiner Familiengeschichte beantwortet.
Sa, 02. September 2023 - Meditative und schwungvolle Tänze aus Israel
Foto: Annegret Wenz-Haubfleisch
Samstag, 2.9.2023, 14:00-18:00 Uhr
„Im Reichtum der Musik und Tanzstile spricht die Seele eines Volkes zu uns und lädt uns ein zum Tanz“
„So verschieden, wie die Menschen in Israel, sind auch ihre Tänze: mal schwungvoll und mitreißend, freudig und humorvoll, mal innig und gefühlvoll.
Bei meinen Tanz-Seminaren möchte ich meine Begeisterung über diese Reichhaltigkeit tanzend mit anderen teilen.
Der Bogen spannt sich von den leichtfüßigen, anmutigen jemenitischen Tänzen über getanzte Psalmen und humorvolle chassidische Tänze bis hin zu den feurigen, kraftvollen Debkas.
Ich wäre glücklich, wenn durch die Tänze bei den Seminarteilnehmern ein Stück jüdischer Kultur lebendig erlebt werden kann.“
Sahra Küpfer
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Sahra Küpfer wurde 1961 geboren und ist Mutter von vier Kindern.
Sie studierte in Freiburg und Jerusalem Musik, Sport und Theologie. Schwerpunkte der Ausbildung lagen einerseits bei den bevorzugten Instrumenten Klavier und Querflöte sowie andererseits der Verbindung von Musik und tänzerischer Bewegung. Die Ausbildung in Freiburg umfasste drei Jahre Ausdruckstanz bei Irene Schwarz sowie Kurse in Tanzimprovisation bei Tai Deharde.
Eine weitergehende Spezialisierung auf israelische Tänze und Kindertanz erfolgte während des zweijährigen Studiums in Jerusalem. Neben dem Erlernen der hebräischen Sprache und der Beschäftigung mit jüdischer Religion und Tradition fand sich ausreichend Gelegenheit, in Abendkursen und auf Fortbildungsveranstaltungen traditionelle und moderne Tänze aus dem jüdischen Kulturkreis zu erlernen.
Neben israelischen Tänzen gehören Flamenco, Tango Argentino und modernes Tanztheater zu den besonderen Vorlieben von Frau Küpfer.
Tanzkurse für Erwachsene und Kinder führte sie mit verschiedenen Schwerpunkten für die Pädagogische Hochschule Freiburg, die Heimschule Ettenheim (Schwarzwald), den Sportverein Schweighausen (Schwarzwald), die VHS Wetzlar, die Freie Waldorfschule Marburg sowie privat durch.
Frau Küpfer ist die Leiterin der Marburger Gruppe für Israelische Tänze „Kol Ha Lei-la“, die neben anderen Auftritten bereits mehrere Veranstaltungen der Jüdischen Gemeinde Marburg tänzerisch umrahmt hat.
Eintreffen: ab 13.30 Uhr
Beginn: 14 Uhr;
Ende: gegen 18 Uhr
Kosten pro Teilnehmer: 30 €
Bitte Selbstverpflegung für eine Pause mitbringen
(Mineralwasser wird bereitgestellt)
Anforderungen: Fortgeschrittene
mitzubringen: Leichte Tanzbekleidung
Kontakt, Anmeldung, Konto:
Arbeitskreis Landsynagoge Roth e.V.
C/o Gerlinde Schultheis, Am Heier 30;
35096 Weimar; Tel.: 06426-1468;
Kontoverbindung: DE58 5335 0000 0000 0063 94
aus der Presse vor über 20 Jahren:
Synagoge in Weimar-Roth „Tanzend ein Stück Himmel erfahren“
Tanzen in der alten Synagoge in Roth, einem Ort, der vor nunmehr über 62 Jahren Ort so schrecklicher Ereignisse wurde: geschändet, seiner schlichten Schönheit durch brutale Gewalt beraubt, nur knapp der vollständigen Zerstörung entronnen. Dort tanzen, fröhlich sein, darf man das? Man darf! Ein Tanzseminar ... zeigt Wege auf, eine Zukunft aus der Vergangenheit zu entwickeln. Wege, ein Stück jüdischer Kultur an einem besonderen Ort spürbar werden zu lassen. Wege, die unverkrampft die tiefe jüdische Religiosität und Lebensfreude erlebbar machen.
Gabriele C. Schmitt, die Vorsitzende im „Arbeitskreis Landsynagoge Roth“ konnte zufrieden sein. ... Mit Sahra Küpfer hatte sie eine Tanzpädagogin gewinnen können, die auf hohem Niveau die verschiedenartigsten Tänze aus dem israelischen Kulturkreis vermitteln kann. Großes pädagogisches Geschick und fundierte Kenntnis auch der Entstehungsgeschichte bzw. der religiösen Inhalte ermöglichten jedem Teilnehmer ein tiefes Eindringen in die getanzten Melodien und Texte.
‚Nigun Atik’, die ‚alte Melodie’, im Text an das 4. Buch Mose angelehnt, beschreibt sehr treffend den Freitagabend. Die Atmosphäre ist einzigartig. Rund um einen Fliederstrauß im Zentrum des Tanzkreises stehen Kerzen. Die Gruppe bereitet sich singend und tanzend auf den Shabat vor: „... mit einem Kelch gereiften Weines werden wir noch anstoßen, Freude in Augen und Herz. Gesegnet, gesegnet sind unsere Zelte, der Tanz bricht los...“. Sarah Küpfer gießt den Wein ein, bricht die Challah-Brote, singt die vorgeschriebenen Segenssprüche. Und dann feiert man unter dem gewölbten hölzernen Himmel mit den erkennbaren Resten aufgemalter goldener Sterne gemeinsam den Beginn des Shabat.
Die anderen Tänze des Freitagabends sind ebenfalls eher ruhig, gehen vielfach auf Texte aus Psalmen zurück. Am Samstag dagegen stehen auch einige humorvolle chassidische und anmutige jemenitische Tänze auf dem Programm. Die Vielfalt der stilistischen Einflüsse, denen Tänze in Israel unterworfen sind, wird begreifbar. Hier spiegelt sich der Vordere Orient wider: Araber, Jemeniten, Aramäer prägten und prägen auch die Tänze im Vielvölkerstaat Israel mit.
Das tiefe Erleben der Tänze durch die Gruppe beeindruckt. Küpfer verzichtet immer wieder auf die Musik von der CD, singt stattdessen selbst die Melodien oder Texte. Und die Gruppe übt ernsthaft und vertieft. Ein Teilnehmer schreibt hinterher ins Gästebuch: „Ich habe an diesem Wochenende tanzend ein Stück des Himmels erlebt!“
Und dabei neues Leben in einen bis in die dreißiger Jahre hinein sehr lebendigen, zentralen Ort im Rother Gemeindebild zurückgebracht. ...
Mi, 05. Juli 2023 und Do, 06. Juli 2023 - Gastspiel des Theaters neben dem Turm, Marburg
Foto: TNT Marburg
Gastspiel des Theaters neben dem Turm, Marburg »Wir werden durchnässt bis auf die Herzhaut«
Text & Inszenierung: Rolf Michenfelder mit Steffi Tauber, Sarah Timm, Carlos Frank und Rolf Michenfelder
Beginn: 20:00 Uhr
PDF mit weiteren Informationen
Gastspiel in der Landsynagoge Roth am 5. und am 6. Juli 2023, jew. um 20:00 Uhr
Reservierungen erbeten unter
Solidarisches Preissystem: 8/12/16/20/25 Euro
Fortsetzung
„Wir werden durchnässt bis auf die Herzhaut“
Die Inszenierung des TNT(Theater neben dem Turm, Marburg) ist 2022 anlässlich des 80. Jahrestages der letzten Deportation von Jüdinnen und Juden aus Marburg und dem Landkreis Marburg-Biedenkopf.
Es ist ein Abend über die Möglichkeiten und Grenzen der Vorstellungskraft, ein Abend über Erinnerung, ein Abend über die Frage nach dem „Wie“ und dem „Woran“.
Was stellen wir uns vor, wenn wir uns vorstellen, wie es gewesen sein könnte?
Innerhalb von knapp neun Monaten, zwischen dem 8. Dezember 1941 und dem 6. September 1942, wurden alle noch in Marburg und dem Landkreis Marburg lebenden Jüdinnen und Juden in Ghettos und Vernichtungslager im Osten deportiert. Die Transporte führten zuerst in das Sammellager in Kassel und von dort im Dezember 1941 nach Riga, im Juni 1942 nach Lublin und Sobibor und im September 1942 nach Theresienstadt. Nur ganz wenige der Deportierten überlebten.
Da ist das kleine Mädchen, dem man alle seine Kleidchen übereinander anzieht. Mitten im Sommer.
Und der stolze Junge vor dem Schaufenster der Metzgerei.
Da ist die Liebe einer jungen Frau, die mit 17 Jahren ihr letztes Gedicht schreibt.
Und der Büstenhalter, den man sich aus dem überflüssigen Stoff einer viel zu großen Hose machen kann.
Da ist der gutaussehende Mann mit dem Stab und den weißen Handschuhen auf dem LKW.
Und die Tannenzweige links und rechts der Himmelsstraße.
Und wie heißt es in den Briefen die aus dem Zugfenster geworfen werden: „Noch sind wir nicht am Ziele angelangt und wissen nicht, wie es heißt und wo es ist, aber wir fahren gen Osten der Sonne entgegen.“
„Ach, ich hab sie fortziehen sehen.“
Text & Inszenierung: Rolf Michenfelder
Mit: Steffi Tauber / Sarah Timm / Carlos Franke / Rolf Michenfelder
Technik: Siggi Ulm
Adresse: Lahnstr. 28, 35096 Weimar-Roth
Fr, 16. Juni 2023, 25-jährigen Jubiläum der Eröffnung der Synagoge
Video der feierlichen Eröffnung am 10. März 1998
Festwochenende zum 25-jährigen Jubiläum der Eröffnung der Synagoge als Gedenk-, Kultur- und Lernort
Kabbalat Schabbat und Kiddusch mit der Jüdischen Gemeinde Marburg und Gästen
Beginn: 19:00 Uhr
So, 28. Mai 2023 - Dorfrundgang
Dorfrundgang zu jüdischem Leben in Roth mit Laurence Bryant –
Kooperationspartner: Volkshochschule des Kreises Marburg-Biedenkopf
Beginn: 15:00 Uhr
Do, 25. Mai 2023 - 63. Rother Synagogengespräch, N. Klüßendorf
Bild von Gerd Altmann auf Pixabay
Prof. Dr. Niklot Klüßendorf (Amöneburg): »Bürger oder Bittsteller? Glaubenstreue Juden und ihre Ernährung im Ersten Weltkrieg«
Beginn: 20:00 Uhr
Bürger oder Bittsteller: Glaubenstreue Juden und ihre Ernährung im Ersten Weltkrieg
Prof. Dr. Niklot Klüßendorf
Im Ersten Weltkrieg (1914-1918) hatte auch die Zivilbevölkerung schwer zu leiden. Das Reich war vom Lebensmittelimport durch die Blockade der Seewege abgeschnitten. Es folgten große Engpässe in der Volksernährung bis hin zum Hunger. Nötig wurden Sparzwänge und Rationierung. So verschwanden die Brotkörbchen in Gaststätten, um bei knappen Portionen niemanden zum Mehrverzehr von Brot zu animieren. 1915 wurden Brotkarten eingeführt, bald gefolgt von Bezugsscheinen für Fett und Fleisch. Deutsche Juden hatten es schwer, die nötigen Produkte für ihre religionsgerechte Ernährung zu erlangen wie feines Mehl für Mazzot zum Passahfest. Da Schweineschmalz für Juden untragbar war, kam es besonders auf rituelle Speisefette an. Synagogengemeinden und jüdische Verbände suchten bei den Behörden tragbare Lösungen zu erwirken – mit unterschiedlichen Reaktionen in den Ämtern und im Verständnis der Öffentlichkeit. Der Amöneburger Historiker betritt mit diesem Thema ein „weißes Feld“ in der Geschichte des Ersten Weltkriegs und im Umgang der Mehrheit mit einer Minderheit.
Do, 04. Mai 2023 - Autorenlesung »Friedrich Carl Sell, gute Freunde und ein Widersacher«
Marburger Stadtschriften Nr. 117, 11/2022
Autorenlesung Jürgen Hahn-Schröder: »Friedrich Carl Sell, gute Freunde und ein Widersacher«, 2022
Beginn: 20:00 Uhr
So, 14. Mai 2023 - Radtour »Von Synagoge zu Synagoge«
Radtour »Von Synagoge zu Synagoge«
Kooperationsveranstaltung mit der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Marburg Treffpunkt: Synagoge Marburg, Liebigstraße 21A Radeln auf dem Lahntalradweg zur Synagoge Roth Imbiss und Getränke, Führung durch die Synagoge, auch für Kinder
Uhrzeit 16:00 - ca.18:30 Uhr
Fr, 27. Januar 2023 - Tag des Gedenkens
Video auf unserem YouTube Kanal
Zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus zeigen wir Porträts ermordeter Jüdinnen und Juden aus Fronhausen und Roth auf Folien in den Fenstern der Synagoge. Am Abend des 27.1.23 gedenken wir um 19 Uhr zusammen mit dem Landkreis Marburg-Biedenkopf, der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Marburg und Schüler*innen der Gesamtschule Niederwalgern der Opfer.
Das Video ist Teil des Flashmobs "Lichter gegen Dunkelheit" der bundesdeutschen Gedenkstätten. Die Gebäude werden an diesem Abend mit farbigem Licht in Szene gesetzt. Die Aufnahmen dieses Abends werden mit den Fotos aller anderen Veranstaltungen in Deutschland auf folgender Internet-Seite gezeigt: Lichter gegen Dunkelheit.
Liebe Freund*innen des Arbeitskreises Landsynagoge Roth, liebe Besucher*innen unserer Website,
wir danken Ihnen für Ihr Interesse an unseren Veranstaltungen 2022 und wünschen Ihnen allen frohe Chanukka- und Weihnachts-Feiertage sowie ein glückliches, gesundes und friedvolles neues Jahr 2023!
Fortsetzung
Wir arbeiten derzeit fleißig an unserem Jahresprogramm 2023 und möchten Sie schon jetzt auf folgende Veranstaltungen hinweisen:
In Kooperation mit der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit in Marburg laden wir am 27. Januar 2023 um 19:00 Uhr zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus in die Synagoge in Roth ein.
Mit der Gesellschaft und dem Cineplex Kino in Marburg kooperieren wir aus diesem Anlass in der Veranstaltung von Schüler*innenvorführungen des aktuellen Films „Der Passfälscher“.