Archiv der Veranstaltungen 2025
Donnerstag, 27.3.2025, 20 Uhr, Vortrag: Judenhass 2.0
Judenhass 2.0 - Antisemitismus im Internet und in den sozialen Medien
Im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus
Seit Jahren ist eine Zunahme von Antisemitismus im Web 2.0 und in den Sozialen Medien zu verzeichnen. Nach dem brutalen Überfall der Hamas auf den Süden Israels am 7. Oktober 2023 erleben wir nun einen weiteren dramatischen Anstieg antisemitischer Äußerungen und Gewaltaufrufe. Das Internet und somit auch diverse Plattformen wie X/Twitter, Instagram und Youtube tragen hier maßgeblich mit zur Verbreitung und Tradierung von Judenhass bei.
Fortsetzung
Im Fokus des Vortrags steht die Bedeutung und Funktion der Sozialen Medien als Artikulationsraum von Antisemitismus. Dabei werden die Besonderheit der von Algorithmen beeinflussten Online-Kommunikation und ihre zunehmende Relevanz als meinungsbildende Informationsquelle in den Blick genommen. Thematisiert wird auch die affektmobilisierende Dynamik vor allem auf videobasierten Plattformen wie tiktok. Zudem werden auch die Sprachmuster und Bilder aktueller Judenfeindschaft erläutert, die eine Jahrhunderte lange Kontinuität aufweisen und tief im kollektiven und kulturellen Gedächtnis verankert sind. Diskutiert werden soll auch, welche Verantwortung und Handlungsmöglichkeiten Staat, Plattformen sowie User und Userinnen haben und welche Auswirkungen (Online-)Antisemitismus für betroffene Jüdinnen und Juden hat.
Der Referent Markus Weiß (M.A.) hat Kultur-, Sprach- und Kognitionswissenschaften studiert und ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachgebiet für Allgemeine Linguistik der TU Berlin. Er forscht vor allem zu Judenhass im Internet und den Sozialen Medien und promoviert aktuell zu Abwehr und Leugnungsstrategien von Antisemitismus.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Marburg und gefördert durch das Programm "Dialog und Vielfalt" der Universitätsstadt Marburg.
Veranstaltungsort: Technologie und Tagungszentrum Software Center Marburg
Sonntag, 23.3.2025, 18 Uhr, Konzert "Schall und Wahn"

Musik und Texte der Goldenen 1920er Jahre
Im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus
Ausführende:
Anna Maria Sturm – Gesang und Rezitation
Lisa Wellisch – Klavier
Programm und Tickets auf der Website der Marburger Schlosskonzerte.
In Zusammenarbeit mit dem Marburger Schlosskonzerte e.V.
Veranstaltungsort: Fürstensaal des Landgrafenschlosses Marburg
Sonntag, 16.3.2025, 11 Uhr, "Hörbar" - das KiJuPa liest Texte von jüdischen Kindern
Coverfoto: Metropol-Verlag und Coverfoto: Bohem Press AG
Auftaktveranstaltung zu den Internationalen Wochen gegen Rassismus
zugleich ein Beitrag in der Reihe "Befreiung 1945: Auf zur Demokratie!"
Was haben jüdische Kinder und Jugendliche in der Zeit des Nationalsozialismus erleben müssen? Wie haben sie auf der Flucht, in Verstecken, in Ghettos oder in Konzentrationslagern überlebt? Welche Gedanken und Gefühle hatten sie? Das Kinder- und Jugendparlament Marburg möchte jungen Menschen aus der NS-Zeit eine Stimme geben und den Holocaust aus deren Perspektive beschreiben.
Fortsetzung
Im Fokus stehen dabei die „Die Geschichte von Bodri“ von Hédi Fried und „Der papierene Freund: Holocaust-Tagebücher jüdischer Kinder und Jugendlicher“. Neben Einführungen in die Bücher und Leseparts wird es immer wieder Gesprächsphasen mit dem Publikum geben. Dabei sollen Bezüge zur Gegenwart hergestellt und aktuelle Schicksale sichtbar gemacht werden.
In Zusammenarbeit mit dem Kinder- und Jugendparlament Marburg, der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit und dem Deutsch-Schwedischen Freundschaftsverein.
Veranstaltungsort: Cineplex Kino Marburg
von 11.00 bis ca. 14.00 Uhr
Mittwoch, 12.3.2025, 18 Uhr, Martin Doerry, Lesung
Coverfoto: Penguin.de
Lillis Tochter
In der Reihe "Befreiung 1945: Auf zur Demokratie!"
Martin Doerry liest aus seinem Buch: "Lillis Tochter. Das Leben meiner Mutter im Schatten der Vergangenheit - eine deutsch-jüdische Familiengeschichte." Er schreibt über das Leben seiner Mutter, der Tochter von Lilli Jahn, die als jüdische Ärztin 1944 umgebracht wurde. Seine Mutter Ilse ist die Schwester des ehem. Justizministers und MdB Gerhard Jahn aus Marburg.
Fortsetzung
Ilse ist erst 14 Jahre alt, als ihre Mutter, die jüdische Ärztin Lilli Jahn, im Sommer 1943 in ein Lager verschleppt und später in Auschwitz ermordet wird. Nach den traumatischen Erfahrungen in der NS-Zeit erlebt Ilse auch im Nach- kriegsdeutschland, dass sie nicht wirklich dazugehört. Das Schicksal Lillis verschweigt sie, auf eigene berufliche Pläne verzichtet sie zugunsten der Karriere ihres Mannes.
Einfühlsam erzählt Martin Doerry die Geschichte seiner Mutter als Geschichte einer Überlebenden und einer in den Konventionen und Zwängen ihrer Zeit gefangenen Frau.
Seiner Großmutter Lilli, Ilses Mutter, setzte Martin Doerry zuvor schon mit der Biografie »›Mein verwundetes Herz‹. Das Leben der Lilli Jahn 1900–1944« ein hoch gelobtes literarisches Denkmal.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Marburg und Kulturelle Aktion Marburg – Strömungen e.V.
Veranstaltungsort: Staatsarchiv Marburg, Friedrichsplatz 15, Landgrafensaal
Montag, 27.1. bis Freitag, 31.1.2025, Filmvorführungen

„Kippa“ von Lukas Nathrath
In der Reihe Befreiung 1945: Auf zur Demokratie!
Ein auf Tatsachen beruhender Kurzspielfilm von 2018. Filmvorführungen für Schüler/innen.
Oskar fühlt sich wohl an seiner neuen Schule und findet schnell Anschluss. Nachdem seine Mitschüler erfahren, dass er jüdisch ist, wird Oskar auf einmal brutal drangsaliert und bedroht. Während der Schulleiter die Appelle seiner Eltern ignoriert, sucht Oskar eigene Wege, mit den Demütigungen umzugehen. Nach wahren Begebenheiten.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Marburg.
Veranstaltungsort: Cineplex Marburg
Montag, 27.1.2025, 19 Uhr, Gedenkstunde

Internationaler Tag des Gedenkens
In der Reihe Befreiung 1945: Auf zur Demokratie!
Gedenkstunde mit Ansprachen und Gebeten sowie dem Anzünden von Gedenkkerzen. Anlässlich des Internationalen Tags des Gedenkens an die Opfer des Holocaust an der Ausgrabungsstätte der mittelalterlichen Synagoge am oberer Marktplatz in Marburg.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Marburg.
Veranstaltungsort: Willy-Sage-Platz, Marburg-Oberstadt.
Montag, 27.1.2025, 17 bis 19 Uhr, Holocaust-Gedenktag

Lichtinstallation
In der Reihe Befreiung 1945: Auf zur Demokratie!
Internationaler Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust aus Anlass der Befreiung des KZs Auschwitz.
In den Fenstern der Landsynagoge werden Portraits jüdischer Bewohner/innen aus Roth gezeigt. In der Synagoge ist eine stille Lichtinstallation aufgebaut.