Judenhass 2.0 - Antisemitismus im Internet und in den sozialen Medien
Im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus
Seit Jahren ist eine Zunahme von Antisemitismus im Web 2.0 und in den Sozialen Medien zu verzeichnen. Nach dem brutalen Überfall der Hamas auf den Süden Israels am 7. Oktober 2023 erleben wir nun einen weiteren dramatischen Anstieg antisemitischer Äußerungen und Gewaltaufrufe. Das Internet und somit auch diverse Plattformen wie X/Twitter, Instagram und Youtube tragen hier maßgeblich mit zur Verbreitung und Tradierung von Judenhass bei.
Fortsetzung
Im Fokus des Vortrags steht die Bedeutung und Funktion der Sozialen Medien als Artikulationsraum von Antisemitismus. Dabei werden die Besonderheit der von Algorithmen beeinflussten Online-Kommunikation und ihre zunehmende Relevanz als meinungsbildende Informationsquelle in den Blick genommen. Thematisiert wird auch die affektmobilisierende Dynamik vor allem auf videobasierten Plattformen wie tiktok. Zudem werden auch die Sprachmuster und Bilder aktueller Judenfeindschaft erläutert, die eine Jahrhunderte lange Kontinuität aufweisen und tief im kollektiven und kulturellen Gedächtnis verankert sind. Diskutiert werden soll auch, welche Verantwortung und Handlungsmöglichkeiten Staat, Plattformen sowie User und Userinnen haben und welche Auswirkungen (Online-)Antisemitismus für betroffene Jüdinnen und Juden hat.
Der Referent Markus Weiß (M.A.) hat Kultur-, Sprach- und Kognitionswissenschaften studiert und ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachgebiet für Allgemeine Linguistik der TU Berlin. Er forscht vor allem zu Judenhass im Internet und den Sozialen Medien und promoviert aktuell zu Abwehr und Leugnungsstrategien von Antisemitismus.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Marburg und gefördert durch das Programm "Dialog und Vielfalt" der Universitätsstadt Marburg.
Veranstaltungsort: Technologie und Tagungszentrum Software Center Marburg