Stilisierte Wandbemalung mit hebräischer Schrift: Liebe deinen Nächsten, denn er ist wie du.

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Vier Personen hocken auf der Bühne
Foto: TNT Marburg

Gastspiel des Theaters neben dem Turm, Marburg »Wir werden durchnässt bis auf die Herzhaut«

Text & Inszenierung: Rolf Michenfelder mit Steffi Tauber, Sarah Timm, Carlos Frank und Rolf Michenfelder

Beginn: 20:00 Uhr

PDF mit weiteren Informationen

Gastspiel in der Landsynagoge Roth am 5. und am 6. Juli 2023, jew. um 20:00 Uhr
Reservierungen erbeten unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Solidarisches Preissystem: 8/12/16/20/25 Euro

Fortsetzung

„Wir werden durchnässt bis auf die Herzhaut“
Die Inszenierung des TNT(Theater neben dem Turm, Marburg) ist 2022 anlässlich des 80. Jahrestages der letzten Deportation von Jüdinnen und Juden aus Marburg und dem Landkreis Marburg-Biedenkopf.

Es ist ein Abend über die Möglichkeiten und Grenzen der Vorstellungskraft, ein Abend über Erinnerung, ein Abend über die Frage nach dem „Wie“ und dem „Woran“.
Was stellen wir uns vor, wenn wir uns vorstellen, wie es gewesen sein könnte?

Innerhalb von knapp neun Monaten, zwischen dem 8. Dezember 1941 und dem 6. September 1942, wurden alle noch in Marburg und dem Landkreis Marburg lebenden Jüdinnen und Juden in Ghettos und Vernichtungslager im Osten deportiert. Die Transporte führten zuerst in das Sammellager in Kassel und von dort im Dezember 1941 nach Riga, im Juni 1942 nach Lublin und Sobibor und im September 1942 nach Theresienstadt. Nur ganz wenige der Deportierten überlebten.
Da ist das kleine Mädchen, dem man alle seine Kleidchen übereinander anzieht. Mitten im Sommer.
Und der stolze Junge vor dem Schaufenster der Metzgerei.
Da ist die Liebe einer jungen Frau, die mit 17 Jahren ihr letztes Gedicht schreibt.
Und der Büstenhalter, den man sich aus dem überflüssigen Stoff einer viel zu großen Hose machen kann.
Da ist der gutaussehende Mann mit dem Stab und den weißen Handschuhen auf dem LKW.
Und die Tannenzweige links und rechts der Himmelsstraße.
Und wie heißt es in den Briefen die aus dem Zugfenster geworfen werden: „Noch sind wir nicht am Ziele angelangt und wissen nicht, wie es heißt und wo es ist, aber wir fahren gen Osten der Sonne entgegen.“


„Ach, ich hab sie fortziehen sehen.“


Text & Inszenierung: Rolf Michenfelder
Mit: Steffi Tauber / Sarah Timm / Carlos Franke / Rolf Michenfelder
Technik: Siggi Ulm
Adresse: Lahnstr. 28, 35096 Weimar-Roth